Dienstag, 19. Dezember 2017

Interviewempfehlung

Ein interessantes Interview mit Wolf-Jürgen Stahl. Er ist General der Bundeswehr und verantwortlich vor Ort. Spannend für mich ist die Weltsicht des Generals. In seinen Augen verteidigt er tatsächlich die Sicherheit Deutschlands in Afghanistan. Interessanterweise ist ein Kriterium für den Erfolg der Mission, dass es keinen Anschlag eines Afghanen in Deutschland gab. Nach dieser Definition war der Einsatz allerdings schon im Vorfeld ein Erfolg. Auch sonst ist er nicht in der Lage ein Kriterium für den Erfolg der Mission zu definieren. Das muss er nicht, da er nur das ausführende Organ des Parlaments ist. Allerdings gibt er sehr wahrscheinlich die Gedankenwelt des Verteidigungsministeriums wieder. Man hat ganz sicher kein messbares Kriterium. 
Weiterhin ist interessant, dass er als Militär meint, man müsse die Afghanen weiter unterstützen, da das Land noch nicht befriedet ist. Gleichzeitig wird in Deutschland Afghanistan als sicheres Herkunftsland dargestellt. Die freie Antwort zu dieser Frage wäre interessant gewesen. Andererseits hätte es diese nicht gegeben, da Herr Stahl als General in gewisser Weise auch Politiker ist.

Nachsatz
Ich kann mich nicht erinnern, dass deutlich besser finanzierten öffentlich rechtlichen Anstalten konsequent vom Afghanistaneinsatz berichten (vor Ort). Man muss nicht immer empört eine Position beziehen. Für mich als Gegner des Einsatzes ist es interessant die Gegenpositionen zu hören. In manchen Punkten kann ich dem General sogar zustimmen.

Chris

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