Dienstag, 15. März 2016

Man könnte es Propaganda nennen

Wenn man so will, könnte man es als Propaganda bezeichnen. Der Spiegel berichtet über eine Analyse des syrischen Bürgerkriegs

Panzer, Bomben, Scud-Raketen, Giftgas, Folter, al-Qaida, der "Islamische Staat". Was die Syrer seit 2011 erleiden, ist kaum vorstellbar, und dennoch scheint die Lage jedes Jahr schlimmer zu werden.

Ausgeblendet werden wesentliche Akteure, bzw. sie werden in "Bomben" zusammengefasst. Kein Hinweis über die Beteiligung äußerer Mächte wie Saudi Arabien, der USA, der EU und Russland. Kein Hinweis darauf, wie die USA den Friedensprozess behinderte und ein gemeinsames Vorgehen mit Russland blockierte und so den Krieg unnötig verlängerte. So viel also zu den Hintergründen. Man blendet sie bewusst aus und bringt nur eine Darstellung des Leids. Man verheimlicht nicht die Wirkung, nur die Ursachen. Sonst würde das eigene Weltbild wanken. Das Russland sich aus Syrien zurückzieht, die USA und ihre Verbündeten aber nicht, wird auch nicht weiter thematisiert. Schließlich ist Russland ein Aggressor und wir sind die Friedensbringer. Für den Frieden müssen Menschen sterben und es muss schon mal Krieg geführt werden. Mit diesen oder ähnlichen Argumenten lebt es sich auf der guten Seite doch recht bequem.

Chris

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