Montag, 24. November 2014

Was ist da los?

Was ist faul, wenn ein Wirtschaftswissenschaftler bei der Lobbyorganisation INSM im Prinzip nach höheren Löhnen ruft. Seine Analyse zeigt, dass höhere Löhne die einzige realistische Chance sind der Deflationsgefahr zu entkommen. Das finde ich erstaunlich, da dieses Ergebnis vollkommen gegensätzlich zu den Forderungen der INSM steht. Dort lautet die Forderung fast immer, steigert die Wettbewerbsfähigkeit (übersetzt --> senkt die Löhne). Allerdings muss alles staatliche dann doch noch verurteilt werden. Der Staat in Form der Verschuldung ist an den niedrigen Löhnen Schuld. Deutschlands Löhne sanken zwar vor der Krise auch schon, aber wen interessiert das schon.

Zweitens werden in den Krisen und darüber hinaus die realen Löhne gedrückt, weil die Staatsverschuldung (nicht zuletzt durch die Rettungsmaßnahmen für Banken) steigt

Warum sinken die Löhne, wenn die Staatsverschuldung steigt. Hier werden eindeutig Ursache und Wirkung vertauscht. Die hohen Schulden sind erst einmal egal. Erst wenn Experten kommen und in einer Wirtschaftskrise massive Kürzungsmaßnahmen fordern (mit der Begründung die Staatsverschuldung sei zu hoch), sinken die Löhne. Hier wird Korrelation mal wieder mit Kausalität verwechselt. Da sind Wirtschaftsexperten sehr gut drin.

Chris

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