Freitag, 14. November 2014

Die weisen Weisen

Nehmen wir die Ergebnisse der vier Wirtschaftsweisen und wenden sie auf andere Bereiche an. Sinngemäß soll im Gutachten stehen, dass der Mindestlohn, den es noch gar nicht gibt, für die deutsche Wirtschaftsschwäche verantwortlich ist. Neben viel könnte und vielleicht, denn Festlegung ist nichts für einen Wirtschaftsweisen, ist das eine lustige Aussage. 
Die Wirtschaftsweisen verletzen mit der Aussage die Kausalität und schreiben den Unternehmen seherische Fähigkeiten zu. Es mag ja sein, dass Unternehmen neu planen und Personalentscheidungen verschieben. Mit dem aktuellen Zustand hat das faktisch nichts zu tun. Vor allem bei den Auftragseingängen ist der Zusammenhang nicht erkennbar. In der Wissenschaft gibt es eine Regel. Wenn du einen Effekt beschreiben möchtest und du hast zwei Modelle zur Verfügung, dann nimm das einfachere. Die Argumentation, dass der zukünftige Mindestlohn an der aktuellen Wirtschaftsschwäche Schuld sei ist dafür ein gutes Beispiel. Aktuell werden Sanktionen gegen Rußland gefahren und eine Austeritätspolitik in Europa forciert. D.h. zwei für Deutschland wichtige Absatzmärkte werden geschwächt. Ist es nicht naheliegender, dass die Ursache hier liegt?
Falls sich die Zunft der deutschen Wirtschaftswissenschaftler fragt warum sie unglaubwürdig ist, dann sollte sie sich zum Beispiel bei der INSM und/oder den Wirtschaftsweisen umschauen. Sie sollte sich die Talkrunden ansehen. Hier sitzen die Repräsenten ihrer Zunft. Zumindest für die Bevölkerung sind das die Sprecher der Wissenschaft und jedem Deppen fällt auf, was für einen Unsinn diese Typen reden. Die Widersprechen sich in der Regel selbst und fordern als verbeamtete Professoren an staatlichen Hochschulen, die Verkleinerung des Staates, die Senkung der gesetzlichen Rente und die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, sprich die Abschaffung eines Kündigungsschutzes.

Chris

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