Dienstag, 9. September 2014

Warum versenken wir Geld im Ausland?

Die neoliberale Presse und ihre Schreiber stören sich nicht daran, dass sie regelmäßig ihrem eigenen Weltbild widersprechen. Bspw. folgende Aussage




Das ist erst einmal nicht falsch. Aber nach dem Warum wird nicht gefragt. Wo ist der Hinweis auf die Schuldenbremse, Steuersenkungen und massive Rücklagen der Unternehmen, private Vermögen und Exportüberschüsse.
Die Wunderei das dennoch Geld im Ausland angelegt wird, ist sehr merkwürdig und widerpricht dem Dogma des freien Marktes. Immer wieder wird es heruntergebetet. Vor allem der freie Kapitalmarkt sei wichtig. Dieser sorgt nun dafür, dass das billige deutsche Geld eingesammelt und im Ausland investiert wird. Das die Deutschen nicht rational handeln, weil sie niedrigste Zinsen in Kauf nehmen versteht der Autor aus einem Grund nicht. Es widerspricht der Annahme, dass alle Marktteilnehmer rational handeln. Vielleicht tun sie es aber. Denn niedrige Zinsen sind nur ein Teilverlust, aber kein Totalverlust. Da sich das Dogma "Investitionen sind immer toll und bringen immer Rendite" in den Köpfen der Journalisten eingenistet hat, können sie diese Idee nicht einmal in Betracht ziehen. Lange Rede kurzer Sinn. 
Deutschland hat zu viel Geld und darf es, politisch und propagandistisch von Qualitätsmedien wie dem Spiegel begleitet, nicht investieren. In Deutschland wird nicht investiert, weil der Staat es nicht darf.  Die Unternehmen sehen sich mit einem stagnierenden Binnenmarkt konfrontiert und bevor man in die Produktivitätssteigerung für den Export investiert, jammert man lieber über zu hohe Löhne. Die Politik richtet es dann schon, indem Hartz 8 oder eine neue Agenda 20XX erstellt wird. Die Privatpersonen werden sich auch nicht investieren, da sie z.B. für das Alter vorsorgen sollen. Das liebe Ausland wird nicht investieren, weil wir Nett Exporteure sind. Wir geben also mehr Güter weg als wir herholen. Schlussendlich ist die Wunderei des Spiegels nicht merkwürdig sondern Konsequenz des aktuellen politischen Verhaltens. 

Chris

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