Freitag, 29. August 2014

Willkommen in Absurdistan

Prof. Dr. Justus Haucap ein Schreiberling der INSM, welcher der zu verbreitenden Ideologie einen wissenschaftlichen Anstrich geben soll jammert. Die bösen Piloten streiken und setzen ihre Macht ein, um sich Privilegien auf Kosten der Gemeinschaft zu sichern. Da kommen mir fast die Tränen. Wenn Spritpreise geschlossen zum Ferienanfang erhöht werden, dann nennt man es Marktwirtschaft. Wenn Unternehmen ihren Arbeitnehmern niedrigste Löhne zahlen dann ist das eben so. Wenn Arbeitnehmer streiken und sich ihrer Macht bewusst sind, dann ist das verwerflich. Nach Haucap darf man also nur streiken wenn es keinerlei Einfluss auf die Wirtschaft hat. Es ist absurd in einer Tour Eigenverantwortung und Egoismus zu predigen und bei der Umsetzung auf Seiten der Arbeitnehmer zu jammern wie unsozial das Ganze ist.
Herr Otto Normal darf jammern, nicht aber ein Lautsprecher der Initiative zum Sozialabbau gesponsert von der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie.

Vor allem bei den Argumenten

besonders hohe Verhandlungsmacht – dies zeigt schon der Blick auf die Gehälter der Piloten.

Hohe Managergehälter zeugen nicht von Verhandlungsmacht und Kungelei, sondern weisen auf eine besonders hohe Verantwortung hin. Das viele Piloten die Ausbildung selbst bezahlen müssen wird hier ebenfalls verschwiegen. Diese ist nicht gerade billig.

Fazit
Gelebter Kapitalismus der den Unternehmen und Geld- oder Forumsgebern von Herr Haucap schadet darf es nicht geben, weil er unsozial ist. Wahrscheinlich ist er aber nur sauer, weil seine Flieger nicht pünktlich kommen.

Chris

Meinung zur aktuellen Propaganda

Gibt es eigentlich eine US amerikanische Politik? Gibt es eine russische Politik? Scheinbar gibt es sie nicht. Egal worum es geht, es sind immer Obama oder Putin. Beide Staaten sind mehr oder weniger Demokratien und funktionierende Staaten. Den Entscheidungsprozess einzelnen Personen anzulasten ist absurd. Weder Putin noch Obama haben die alleinige Deutungshoheit für ihre Staaten. Putin ist kein allmächtiger Gott in Russland. In unseren Medien wird dies aber so dargestellt. Statt einer objektiven Darstellung wird lieber personalisiert. Auf der einen Seite der nette US Präsident, auf der anderen der russische Zar. Diese Personalisierung ist schlechte Propaganda. Russland ist da weiter

Vorwürfe über ein abgeschossenes Flugzeug vs. Hilfskonvoi
Du bist Schuld Attitüden vs. vereinzelte Satellitenfotos
Vorwürfe zur Verletzung des Völkerrechts  vs. Hinweise, dass das Völkerrecht mehrfach in den letzten Jahren verletzt wurde.

Statt die Person Putin anzugreifen und von einem vermeintlich höheren moralischen Standpunkt zu agitieren, sollten die Medien Fakten präsentieren. Das sollte doch kein Problem darstellen. Scheinbar hat man das aber nicht nötig. 
Erstaunlicherweise gibt es von Seiten der deutschen Medien den NSA Skandal nicht mehr. Das abgeschossene Flugzeug wird ebensowenig thematisiert, wie das Giftgas in Syrien..

Chris

Donnerstag, 28. August 2014

Oh je

Wieder mal ein klassischer Oswald Metzger Kommentar. Ich habe keine Lust über sein Halbwissen zu debatieren. Seine Erkenntnisse bewegen sich irgendwo hier.

Chris

Mittwoch, 27. August 2014

Wasser in Detroit

Das ist vollkommen an mir vorbei gegangen. In Detroit drehen die Wasserunternehmen den armen Menschen mal eben das Wasser ab. Willkommen in der privatisierten Wirtschaft wo Gewinn über dem Menschenrecht steht.

Chris

Dienstag, 19. August 2014

Angst der Bildungsbürger

Das gebildete Deutschland schafft sich ab titelt die Welt. Ließt man den Artikel dann weiß man, dass es stimmt. Nicht durch den Inhalt, sondern durch den Schreibstil. Beispielsweise wird folgendes mitgeteilt:

Etwa 40 Prozent der Neuköllner Jugendlichen haben keinerlei Schulabschluss.

Neuköln ist also ein Querschnitt der Bevölkerung. Suche und du wirst finden. Die Abschlussquote mag stimmen, aber was sagt das über Deutschland aus? Es sagt aus, dass wir Arme und Migranten in ein Stadtteil "sperren" und dabei die Förderung vergessen. 
Lustig in dem Artikel ist zum Beispiel folgende Aussage

Als Dammann einmal die Geschichte von Jakob und Esau aus dem Alten Testament der Bibel vorlas, glaubten die meisten Schüler, er habe aus dem Koran zitiert.


Zeugt das von einer schlechten Bildung? Wohl eher von einer schlechten Bildung des Welt Autors. Schließlich beruhen das Judentum, das Christentum und der Islam auf den gleichen Wurzeln. Jakob ist im Islam einer der Propheten. Somit ist es nicht abwegig, dass Jugendliche die sich ein wenig mit ihrer Religion auseinandergesetzt haben diese Geschichte oder eine ähnlich klingende schon einmal gehört haben. Davon abgesehen, hätte ich den Unterschied als bekennender Nichtgläubiger auch nicht gewusst. 
Natürlich darf die folgende Floskel nicht fehlen

Überhaupt werde zu wenig gelesen.

Beweise bleibt der Autor schuldig. Denn lesen muss man im Buch. Das im Internet vieles in Form von Texten steht und sich Jugendliche dort aufhalten zählt nicht. Folglich auch diese Kritik

Die 15- bis 16-Jährigen hätten zwar ein "starkes Inselwissen", doch fehle es ihnen an Zusammenhängen und vertieften Kenntnissen". Stattdessen höre man im Unterricht oft Stammtischparolen.

Die Erwartung, dass man mit 15 Jahren ein Allgemeinwissen (was soll das sein) besitzt und ein ganzheitliches Verständnis der Welt hat, ist sehr gewagt. Das haben viele Erwachsene nicht. Schön der Hinweis auf die Stammtischparolen, die Jugendliche wie ihre Eltern unter anderem aus Zeitungen (ja auch aus der Welt) erlernen.
Das Fazit des sinnlosen Artikels

Und da schließt sich der Kreis: Je weniger Menschen wissen, desto größer ist ihre Anfälligkeit für autoritäre und diktatorische Systeme.
Die Deutschen haben es erlebt: Auch Dummheit kann tödlich sein.

teile ich nur bedingt. Der Verweis, dass die Dummen anfällig für autoritäre und diktatorische Systeme sind, musste natürlich ans Ende des Welt Beitrags. Dabei waren es nicht die Dummen, sondern die Verzweifelten die das Dritte Reich feiernd begrüßten. Wer keine Zukunft und Hoffnung hat, lässt sich leichter radikalisieren. Die historische Forschung zeigt, dass es nicht die dummen Bauern waren die fahnenschwenkend den Beginn des ersten Weltkriegs feierten. 

Die aktuellen Beiträge in den Medien zeigen ein ähnliches Bild. Die vermeintlich gebildeten Journalisten schreiben einen Konflikt mit Russland herbei. Diese Journalisten fordern Waffenlieferungen in Krisenregionen, erlauben Armeewerbung in Jugendzeitschriften und kritisieren die Regierung kaum. Ein öffentlicher Diskurs findet kaum statt. 
Oder kann sich jemand erinnern, dass die Bundesregierung bei der Aufarbeitung des NSA Skandals deutlich kritisiert worden ist? Wird das Freihandelsabkommen mit den USA mit allen Für und Widers dargestellt? Wird ein Diskurs über die Einkommens- und Vermögensverteilung im Land geführt? Solche Diskurse werden kaum geführt. Jungendlichen wirft man dann aber vor, nicht kritisch zu sein und die Lust an Politik und Demokratie zu verlieren. 

Chris

Donnerstag, 14. August 2014

Wir rasen auf eine Wand zu und Ökonomen beim Aufprall überrascht

Wir zerstören systematisch unsere Exportmärkte und lassen eine positive Entwicklung des Binnenmarktes ebenfalls durch stagnierende Löhne nicht zu. Jetzt kommt die Überraschung, das alles beeinflusst die deutsche Wirtschaft negativ. Wer konnte das ahnen? Spannend finde ich an solchen Unmeldungen, dass um 0.1% diskutiert wird. Garantiert liegt diese Größenordnung bei einer Abschätzung wie dem BIP in der Fehlermarge.

Chris

Mittwoch, 13. August 2014

Morgendliches Erbrechen

Herr Fleischhauer meint Frieden und Pazifismus ist etwas schlechtes. Seine Begründung ist, dass der Wohlstand uns faul gemacht hat. Wir verstehen die Welt nicht mehr und darum wollen wir auch nicht mitmischen. 

Man soll sich nicht täuschen: Käßmann steht mit ihrem Costa-Rica-Pazifismus in der Mitte der Gesellschaft; ihre Sehnsucht nach einem Land ohne Armee ist kein Protest, sondern Mainstream. 69 Jahre fortgesetzter Frieden können nicht nur satt und glücklich machen, sie können einen auch furchtbar provinziell werden lassen.

Der Grundfehler seiner Argumentation ist der Startpunkt. Er geht davon aus, dass militärische Einsätze immer etwas ändern können. Das was er Pazifisten vorwirft

Was unverständlich und fremd erscheint, wird ignoriert oder, wenn das nicht mehr geht, so lange hin und her gedreht, bis es wieder ins Erklärungsmuster passt.

betreibt er selbst. Er unterstellt das

der Gewalttäter im eigentlichen Sinn will nicht verhandeln, um sich eine bessere Position zu verschaffen. Er ist allein an der Machtfülle interessiert, die ihm der Triumph über andere ermöglicht. Die Gewalt ist das Medium, durch das er zu sich selbst spricht, an ihren destruktiven Energien lädt er sich auf, und die Demütigung und Vernichtung ihrer Opfer ist das Mittel zu diesem Zweck.

Was für psychisch kranke Gewalttäter stimmen mag, muss noch lange nicht auf Gesellschaften und gruppendynamische Prozesse zutreffen. Hintergründe die zu diesen Zuständen führten müssen analysiert werden. Dann und nur dann merkt man wie Sinnfrei ein Jubel wie dieser sein kann


Es sind amerikanische Soldaten, die jetzt den Jesiden zu Hilfe kommen. Es sind amerikanische Kampfflugzeuge, die Stellungen der islamischen Gotteskrieger unter Beschuss nehmen, und amerikanische Waffen, die an die bedrängten Kurden geliefert werden

Die US Amerikaner retten die Welt. Die Fragen wer lange Zeit Waffen in die Region lieferte, wer ein nicht lebensfähiges Staatengebilde nach einem nicht legitimierten Angriffskrieg zurückließ, werden nicht gestellt. Stattdessen werden Freiheitskämpfer gefeiert die mit Waffen beliefert werden. Ich kann mich an einen Rambo und James Bond Film erinnern wo die Taliban gegen den bösen Russen kämpften. Später wurden sie zum Problem.

Wir spotten gerne über die Amerikaner, die angeblich keine Ahnung von der Welt haben. Aber Weltläufigkeit erschöpft sich nicht in häufigen Urlaubsreisen ins Ausland. Die Hälfte der US-Bürger mag nicht einmal einen Reisepass besitzen, dafür verstehen sie etwas von der vielfältigen Natur des Menschen. 

Ich spotte nicht über die Amerikaner, sondern die Kurzsichtigkeit eines Herrn Fleischhauer. Fleischhauer sieht seinen eigenen argumentativen Widerspruch nicht. Er redet von Vielschichtigkeit der Welt und von Gegensätzen. Trotzdem kann er, den Amerikanern folgend, einschätzen was richtig und was falsch wäre. War er im Irak, hat irgendein deutscher Journalist vor Ort gesehen was in diesem Land vor sich geht? Gibt es objektive Quellen, welche die Zustände beschreiben? Was wissen wir von der anderen Seite? Fazit; wir wissen fast nichts. Wir wissen das es Zivilisten zuerst trifft. Das ist in modernen Kriegen einfach so. Die jüngere Vergangenheit zeigt, dass Bomben nur sehr bedingt helfen das Leid zu lindern. Wenn man diese Umstände erkannt hat, dann ist es in meinen Augen legitim zu fordern, dass man sich aus der Sache weitestgehend heraus hält. Um den Menschen zu helfen, könnte man ihnen Asyl gewähren. Das ist weniger blutig und hilft deutlich mehr.
Stattdessen lieber Krieg. Fleischhauer ist Bildungsbürger vom Beruf. Er wäre auf den Feierfotos 1914 gewesen, als die einfachen Menschen dem Krieg angstvoll entgegensahen. Schlimmer noch als die halbgare Argumentation sind die Menschen die ihm zustimmen. Sie sind es nicht die in die Länder müssen, um ihr Gutmenschentum (oh je jetzt nutze ich diese Wort auch) zu verteidigen.

Chris

Dienstag, 12. August 2014

Oswald predigt Schumpeter

Oswald predigt Schumpeter und trifft vermeintlich logische Schlüsse daraus. Die "kreativen Zerstörung" ist neben dem "Markt" ein weiteres  Götzenbild. Sie beschreibt, dass wenn alte Unternehmen weichen, ein Platz für neue entsteht. Innovation setzt sich also durch. Das ist eine These der man in Teilen sicherlich folgen kann. Für neoliberale Ideologen hat sie den Vorteil, dass man Ausbeutung und Arbeitslosigkeit sehr einfach rechtfertigen kann. Denn Innovation bedeutet nicht automatisch technische oder für den Menschen vorteilhafte Innovation. So sorgte die Hartz 4 Gesetzgebung und die daraus sinkenden Lohnstückkosten für einen deutschen "Innovationsschub". Entwickelt wurde dabei keine neue Technologie. Allerdings wurden Konkurrenten verdrängt. Die Theorie von Herrn Metzger, dass Größe kein Vorteil sei, sondern nur Innovation, ist nur in Teilen haltbar. Viele der deutschen Großunternehmen haben 2 Weltkriege und einige Wirtschaftskrisen überstanden. Denn im Gegensatz zu Theorie, sind in der Realität Unternehmen und Staat nicht getrennt. Schaltet man sein Gehirn ein und denkt über die Für und Widers nach, dann sieht man sehr schnell, dass Schumpeters Argumente nachvollziehbar, aber alles andere als allgemeingültig sind. Das Überleben eines Unternehmens bedeutet nicht das es der Gesellschaft am Ende besser geht. 
Sperrt man Ratten in eine Box und bestrahlt sie mit radioaktiven Strahlen und sterben alle Ratten bis auf eine, dann hat sich diese Ratte durchgesetzt. Zu behaupten, dass es dieser Ratte (der Gesellschaft) in jedem Fall besser geht ist gewagt. So ist es auch mit den Unternehmen und der Gesellschaft. Es kann sein, dass der Wegfall von Unternehmen zu einer Reduktion des volkwirtschaftlichen Reichtums führt, Innovation hin oder her. Das heißt aber nicht, dass man jedes Unternehmen unbedingt am Leben halten muss. Es heißt nur, dass man Zerstörung nicht feiern sollte.
Noch gedanklich fataler ist die folgende Schlussfolgerung

In Nordrhein-Westfalen, vor allem in manchen Regionen des Ruhrgebiets, kann man sehen, wie verheerend sich bis heute die jahrzehntelangen Erhaltungssubventionen für den Kohlebergbau auf die unterbliebene oder verzögerte Strukturanpassung der regionalen Wirtschaft ausgewirkt haben. Überschuldete Städte, marode öffentliche Einrichtungen und eine hohe Dauerarbeitslosigkeit sorgen für allenthalben sichtbare Tristesse.

Herr Metzger tut, was viele Ideologien tun. Er vertauscht Ursache und Wirkung. Die Ursache für die strukturellen Probleme der Region liegt im Wegfall der Arbeit. Um den Effekt zu mildern wurde subventioniert. Warum und wie diese Subventionen die Innovationskraft geschmälert haben sollen ist mir nicht klar. Das würde bedeuten, dass ein harter Schock besser ist als ein stetiger Abbau. Die Menschen in der Region wussten, dass es den Rückbau gab. Sie konnten planen. Inwiefern ändern sich die Randbedingungen. Metzger glaubt, dass die Lücke sofort gleichwertig gefüllt werden müsste. Schumpeter schreibt das schließlich in seiner Wahrnehmung. Schocks gab und gibt es oft. Ostdeutschland hat sich nicht erholt nach der Wende. Einen viel größeren Schock als Griechenland kann man nicht erleben. Was machen die Menschen, statt noch größere Risiken einzugehen? Sie wandern aus. Ein Automatismus, den Oswald Metzger und vorgaukelt, gibt es nicht.
Final muss er noch auf die Energiepolitik einschlagen. Ob etwas sündhaft teuer oder nicht ist, kann man nicht an absoluten Zahlen ausdrücken. Das ist etwa so sinnvoll wie Autopreise zu vergleichen ohne die Autos zu betrachten. Bei der Bewertung der Energiepolitik wird genau das gemacht. Es wird nicht betrachtet, was bisher geleistet wurde. Es wird nicht verglichen was die Folgekosten aller Technologien (konventionell und erneuerbar) ist. Es wird nicht diskutiert wie die Preisentwicklung ist. Erst wenn das alles klar und sauber aufgeschlüsselt ist, kann man ein Urteil fällen. Es würde wahrscheinlich herauskommen, dass die Erneuerbaren nicht besser oder schlechter sind als alle anderen Energieumwandler auch.

Die deutsche Allparteien-Energiepolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte ist ein anderes brutales und aktuelles Beispiel dafür, welche fatalen Konsequenzen die sündhaft teure Langzeitsubvention für den Sektor der regenerativen Energieerzeugung hat

Zum Abschluss noch ein paar marktliberale Floskeln und schon hat der Haupt INSM Schreiberling seine Predigt getan.
Gute Wirtschaftspolitik sorgt für Wettbewerb, setzt auf Marktmechanismen, nicht auf staatliche Überregulierung!
Innovation ist Chance und Risiko zugleich. Doch wer nicht wagt, kann auch nicht gewinnen.

Immer wenn ich solche Texte lese beruhigt mich, dass die neoliberalen Ideologen keine wirklich argumentationsstarken Denker auf ihrer Seite haben. Lobbyismus ist eben nur das nachplappern von Floskeln die irgendwelche bekannten Leute mal geredet haben. Hierdurch soll Seriösität geheuchelt werden. Erschreckend ist auf der anderen Seite, dass die Medien (über die Bevölkerung mag ich mir keine Urteil zu bilden) diese seichten Thesen dankend annehmen. Wahrscheinlich weil es einfache Antworten auf komplizierte Fragen sind.

Chris

Montag, 11. August 2014

Deutsche Grenzen mit Tunneln durchzogen

Die Bundeswehr soll in Israel den Tunnelkampf lernen. Da ihr Auftrag die Verteidigung der BRD ist, muss es Anzeichen dafür geben, dass das deutsche Grenzgebiet mit Tunneln durchzogen ist. Das Erstaunliche ist, dass alle angrenzenden Länder, bis auf die Schweiz, in der EU sind und alle am Schengener Abkommen beteiligt sind. Sind die Tunnel also länger als gedacht? Wo kommen sie her? Wo führen sie hin? Warum trainiert die Bundeswehr in Tunneln, wenn keine reale Gefahr eines Angriffs von Außen existiert. Fragen über Fragen, aber viel wichtiger Stefan Mross verträgt keine Currywurst.

Chris

Freitag, 8. August 2014

Mal was zum Freihandel

Freihandel setzt voraus, dass freier Handel stattfindet. Das ist nicht gegeben, wenn große Konzerne deutlich bevorzugt werden. Man hätte die Umwelt- und Sozialstandards auch nach oben anpassen können. Das will man nicht. Stattdessen der kleinste gemeinsame Nenner auf der Verbraucherseite und der bestmögliche Schutz der Investoren. 

Da wir alle Verbraucher sind, aber nicht alle Investoren, sollte man sich fragen ob das sinnvoll ist.

Chris

Donnerstag, 7. August 2014

Rosetta ist da

Mal eine gute Meldung. Immerhin in der Forschung tut sich noch etwas. Ich bin gespannt, ob das Landemanöver funktionieren wird. Selbst wenn nicht, kann man jede Menge neues Wissen generieren und altes validieren. Falls irgendjemand meint es sei Geldverschwendung, der sollte sich zuerst fragen wozu wir mit Russland Sanktions- und mittelfristig wahrscheinlich Rüstungsspiele spielen. Dann lieber mehr Geld in die Forschung.

Chris

Man stelle sich die umgekehrte Situation vor

Die ukrainische Armee trägt die Kämpfe in Richtung der Absturzstelle des malayischen Flugzeugs. Man stelle sich den Aufschrei der deutschen Presse vor, wenn der Fall verdreht wäre. Stattdessen wird halbwegs sachlich über den Ist Zustand berichtet. Es ist auch nicht mehr das abgeschossene, sondern mutmaßlich abgeschossene Flugzeug. Ist etwa Besserung in Sicht. Man kann es nur hoffen.

Chris

Montag, 4. August 2014

Warum ist das Wachstum schwach, oder wenn der Glaube versagt

Ein Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus an der Universität Dortmund und  promovierter Volkswirt und dennoch weiß er nicht im Ansatz warum die Wirtschaft nicht wachsen will. Dabei müsste er einfach mal weg von seinen Modellen hin zu den Unternehmen. Fragt er diese, dann würden sie über einen solche Aussage lachen

Aus diesem Blickwinkel zeigen langfristige Sätze nahe Null an, dass es kaum noch sinnvolle Investitionsmöglichkeiten gibt - dass zu wenige Unternehmen existieren, die ordentliche Renditen versprechen. Andernfalls würden die Gelder ja dorthin fließen. Dann würde vermehrt investiert, dank effizienterer Fabriken und besserer Produkte stiege die Produktivität, die Löhne legten zu… wie es auf einem normalen Wachstumspfad eben üblich ist. 

Was wollen Unternehmen. Sie wollen mehr einnehmen als ausgeben bei einem möglichst geringen Risiko. Alle Dinge wie Innovation, Produktivität oder notwendige Investitionen sind Begleiterscheinungen. Man könnte sagen es sind "notwendige Übel". D.h. ob Zinsen niedrig sind oder nicht ist erst einmal egal. Zeichnet sich nicht ab, dass man mehr einnimmt als ausgibt, wird nicht investiert. Gebäude oder Anlagen stellen immer ein Risiko dar. Sie haben laufende Kosten und senken die Rendite. Wenn diese schon niedrig ist, wird man sie nicht weiter senken, nur um ein Gebäude mehr zu haben. Schaut man sich die Entwicklung des deutschen Binnenmarktes an, dann sucht man eine nachhaltige Steigerung vergeblich. In der EU sieht es dank den durchdachten Austeritätsprogrammen ähnlich aus. Wachstum ist nicht zu erwarten und die Unternehmen handeln rational und investieren nicht.
Gleichzeitig wird den Unternehmen ein Teil des Drucks eines Produktivitätswachstums genommen. Durch eine Politik die Löhne stagnieren und schwach steigen lässt, bzw. eine Steuerpolitik die Unternehmen entlastet, kann eine höhere Nachsteuerrendite erwirtschaftet werden ohne irgendetwas dafür getan zu haben. Das alles könnte man wissen, wenn man sich mit Unternehmen beschäftigt und die Motivation dieser hinterfragt. Technologiesprünge gibt es nur, wenn sie wirklich nötig sind. Bei Investitionen sieht es genauso aus. Also raus aus dem Elfenbeiturm und rein in die Realität.

Anmerkung: Die Hinweise des Professors, dass eine alternde Gesellschaft nicht innovationsfähig sei ist gewagt und müsste erst einmal nachgewiesen werden.

Chris

Freitag, 1. August 2014

Volker Rühe meint in einem SPON Interview
 
Das ist aber keine Entschuldigung für die Annexion der Krim oder das jetzige russische Verhalten.

Diese Argumente höre ich des Öfteren. Die Kritik an der Annexion (was auch immer es juristisch war) kann ich irgendwie nachvollziehen. Den Nachsatz verstehe ich nicht. Welches russische Verhalten ist im Moment nicht stimmig? Gibt es Beweise für Waffenlieferungen, Einflussnahme auf die Separatisten, Beteiligung am Abschuss des Flugzeugs, Behinderung der Aufklärung, oder ähnliches? Ich glaube nicht, dass ich das hätte übersehen können. Weit weniger als ein Beweis wird in fast allen Mainstream Medien, mit vielen "Sollten", "Könnten" und "Vermutlichs" als Begleiterscheinung, breitgetreten. Ich hätte gerne mal eine Aufarbeitung. Was wird wem in diesem Konflikt vorgeworfen und welche Belege gibt es dafür. Wenn das auf dem Tisch ist, dann kann man erst anfangen die aktuelle Krise aufzuarbeiten. Das wäre ein Schritt weg vom Emotionalen hin zum Rationalen. Stattdessen werden Sanktionen verhängt. Grandios dabei die These von SPON, dass die Gaspreise nicht steigen werden, da es langfristige Verträge gibt. Die gibt es in anderen Bereichen auch und sie werden vom Westen gebrochen. 
Erstaunlich ist, dass alle offiziell gegen den Konflikt sind und er dennoch stattfindet.

Chris