Mittwoch, 11. Dezember 2013

Der Markt ist rational, das glaube ich immer noch

Ein Zitat des Wirtschafts-Nobelpreisträger Eugene Fama. Es mag sogar stimmen was Eugene Fama sagt. Das Problem ist, dass Menschen nicht rational sind. Die Ergebnisse die an irgendwelchen Märkten oder als solche titulierten Handelsereignisse erreicht werden, sind in den meisten Fällen die rationale Folge einer irrationalen Handlung. Wenn sich die Masse der Anleger unsicher fühlen und in Immobilien investieren, dann steigen die Preise. Das ist dann zwar nicht rational, aber der Markt reagiert korrekt, da die Nachfrage steigt. Im Ergebnis führen die steigenden Preise zu mehr Nachfrage, da die Anleger sehen, dass sich ihre Anlage lohnt, da die Preise steigen. Diese selbstbewahrheitende Preissteigerung ist nur dann versagen, wenn man nicht erkennt, dass dieser "Fehler" implizit im System schon enthalten ist. Irrational handeln nur die Menschen da sie glauben das die produzierte heiße Luft Wohlstand und Vermögen schafft. 
Ob man dieses irrationale Verhalten von Menschen Marktversagen, Blasen oder Marktversagen nennt ist im Grunde egal. Es geht um den Effekt. Dieser zeigt, dass der Handel eben nicht immer zu optimalen Ergebnissen führt. Die Strafen und Konsequenzen die der Wirtschaftsnobelpreisträger fordert sind unrealistisch. Wenn ein Manager die Weichen in den Abgrund 2013 stellt und 2015 kommt der Untergang, wird man ihn nicht zur Verantwortung ziehen können. Aufgrund der Komplexität des Gesamtsystems ist ein Nachweis auch sehr schwierig. Noch schlimmer ist, dass er aufgrund seines Fehlverhaltens auch anderen schadet. Wie will man diese Menschen und Unternehmen entschädigen? In vielen Fällen ist es auch nicht ein Einzelner, sondern eine Mehrzahl von Menschen die mehr oder weniger verantwortlich ist (teilweise nicht einmal bewusst).
Für mich zeigt das Interview, dass Herr Fama weit oben im Elfenbeinturm hängt. Seine Ansichten haben die Realitäten sehr weit vereinfacht ohne zu hinterfragen, ob man das darf. 

Anmerkung:
Es ist auch schön, dass er sagt "ich glaube".

Chris

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