Donnerstag, 27. Juni 2013

Ist das Geldsystem die Ursache für Wirtschaftskrise?

Mal ein Gedanke warum der Glaube, dass eine zyklischen Konjunkturentwicklung ihre Ursache im heutigen Geldsystem haben soll, meiner Meinung nach Unsinn ist. Die These, dass das Geldsystem an allem Schuld ist, ist so alt wie das Geld selbst. Hier wird eine These der österreichischen Wirtschaftsphilosophen klar vertreten. Ohne eine Zentralbank und ohne ein kreditbasiertes Geldsystem, die Wirtschaftskrisen nicht existent wären.
Das würde voraussetzen, dass Fehlinvestitionen nur von der Geldmenge abhängen würden. Technologische Entwicklungen wie die Automatisierung zum Beispiel in der Landwirtschaft und daraus resultierende Überproduktionen ergeben sich nicht, weil Geld in der einen oder anderen Form existiert. Sie ergeben sich, weil A und B erkennen, dass sie ihren Absatz um X Güter steigern könnten. Beide investieren, sodass sie X Güter mehr produzieren. Am Ende hat man 2X Güter, also X Güter zu viel.
Die Konsequenz ist, dass die Preise sinken. Das kann dazu führen, dass das Unternehmen nicht mehr rentabel arbeitet und pleite geht. Bisher tauchte an keiner Stelle das Geldsystem auf. Es sind die normalen Prozesse der kapitalistischen Wirtschaft. In Sonderfällen kann es dazu kommen, dass zu viele Unternehmen gleichzeitig in die gleiche Richtung investieren und es zu einer Krise kommt. Die Größe der Krise mag durch eine expansive Geldpolitik beeinflusst sein, aber Ursache ist sie sicher nicht. Denn nur weil viel Geld vorhanden ist, möchte man es nicht verlieren. Man möchte es sinnvoll investieren und Gewinne erwirtschaften. Daran ändert das Geldsystem erst einmal gar nichts.
Die These, dass eine goldgedeckte Währung eine gedeckte Währung ist, ist im Grunde auch nur die halbe Wahrheit. Eine gedeckte Währung bedeutet in erster Linie, dass man für die Währung etwas bekommt. In jedem Fall kriegt man für sein Geld Güter. Das ist der goldgedeckten und ungedeckten Währung gleich. In den Extremszenarien des Systemzusammenbruchs, wenn die ungedeckte Währung nichts mehr Wert wäre, hätten wir das gleiche Bild bei der Golddeckung. Gold kann man nicht essen. Somit tauscht man viel Gold gegen Essen. Hinzu kommt die Frage, ob man in Krisenzeiten das Gold überhaupt bekäme. Viele Staaten gaben ihre Golddeckung auf, wenn es Probleme gab.

Fazit
Krisen allein auf das Währungssystem zu schieben ist kurzsichtig. Das Thema ist sehr komplex und alles andere als verstanden. Sicher ist nur, dass die Ursache der Krise die Menschen und ihre Interaktion miteinander sind. Nur diese kann man nicht vermeiden, wenn es um eine menschengemachte Ökonomie geht.

Chris

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