Montag, 9. Juli 2012

Rürup kritisiert DGB-Rentenpläne

Das Rührup bei der angeblich unabhängigen Altersvorsorge Beratung "Ihre Vorsorge" als Experte auftreten darf ist bezeichnend für die Blindheit vieler Menschen. Kaum steht ein Professor vor dem Namen ist man ein Experte. Die Nebentätigkeiten dieses Mannes verraten mehr über ihn. Seine engen Verbindungen zur Versicherungswirtschaft sollten wenigstens erwähnt werden. Dann kann sich der geneigte Leser seine eigene Meinung bilden.

Selbst wenn man Rührups Hintergrund nicht kennt sind seine Argumente mehr als fragwürdig. 

Ab 2031 müsste der Beitragssatz "sprunghaft auf über 24 Prozent steigen 

meint er. Erklärt aber nicht woher er die Zahlen nimmt. Er vergisst auch zu erwähnen, dass Arbeitnehmer nur 12% ihres Bruttos zahlen würden. Wenn nun ein Arbeitnehmer sich privat versichert, wie es Rührup sicher vorschwebt, dann ist er locker über den 12%.
Eine Steigerung der gesetzlichen Rente kann nur durch eine Erhöhung des Renteneintrittsalters gewährleistet werden. Hier verschweigt Rührup, was dies bringen soll. Es gibt im Moment nicht genug gut bezahlte Arbeit. Lässt man die Menschen länger arbeiten, dann ändert sich wenig. Geht ein Teil in Rente sinkt die Zahl der Arbeitnehmer und die Löhne steigen. Somit sinkt der prozentuale Anteil eventuell sogar. Wenn Rührup ein Rentenexperte wäre wie es vorgegeben wird, dann wüsste er, dass nicht das Alter sondern die Löhne das zentrale Problem darstellen. Wenn die Renten inflationsbereinigt steigen würden und die Löhne dies nicht tun, dann muss der Beitragssatz steigen. Diesem Problem kann man entgegensteuern. Man kann Mindestlöhne einführen oder einen Teil der Unternehmensgewinne besteuern, um die Renten querzufinanzieren. Diese Konzepte würden offenlegen, dass eine private Zusatzrente faktisch nicht nötig ist. Das ist nicht im Interesse Rührups, welcher gutes Geld damit verdient Ängste zu schüren und Prämien abzugreifen.

Chris

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