Freitag, 30. März 2012

Ein Hoch auf die Ausbeutung


In meinen Augen könnte man das Problem drastisch lindern, wenn die EU für alle Importe den Nachweis einer transparenter Produktionskette verlangen würde. Solche Regelungen zusätzlich von den USA und Japan unterstützt würde mehr ausrichten als alle Entwicklungshilfe. Die Preise für die Produkte würden wahrscheinlich nur marginal steigen. 

Chris

Mittwoch, 28. März 2012

Ist Atomkraft sicher?

Das ist eine berechtigte Frage wie ich finde. Wenn Atomkraft sicher wäre müsste man nicht ein Jahr nach der Katastrophe von Fukoshima feststellen, dass die Kraftwerke immer noch Leck sind und der Wasserstand bedrohlich niedrig ist.

Chris

Dienstag, 27. März 2012

Kybernetische Erklärung der zwei Lenkungsarten: Steuerung und Regelung

Der eine Irrtum der Frühliberalen betrifft ihre Auffassung von der Entstehung von Regelungen. Aus der Tatsache, dass unser Wissen über die Gesellschaft und die Wirtschaft immer unvollständig bleibt, folgerten sie, auch Regelungen könnten nicht anders als spontan („natürlich“) entstehen. Durch die Beobachtung von Handlungen und deren Auswirkungen, so Smith, entstünden Gefühle („reflexive Sympathie“), aus denen die Menschen lernen würden, die richtigen von den unrichtigen Pflichten zu unterscheiden, woraus sich schließlich die Regeln verfestigten, denen die Menschen - sei es bewusst oder unbewusst - folgen würden. Diese Vorstellung von gewachsenen Regelungen ist zwar nicht falsch, aber sie greift zu kurz. Heute gibt es keinen Grund daran zu zweifeln, dass Regelungen auch gezielt geschaffen werden können. Man kann sogar mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich auch allgemeine Methoden entwickeln lassen, mit denen sich auf systematische Weise Regelungen für soziale Systeme entwerfen lassen - wie in den technischen Wissenschaften. Daher ist es verantwortungslos, ja sogar ein existenzielles Risiko, die menschliche Entwicklung dem Zufall der Geschichte zu überlassen oder anders gesagt alle Hoffnung auf das blinde sozialdarwinistische Prinzip der dumpfen Auslese (trial and error) zu setzen. Die sich selbst überlassene Natur ist nicht diejenige, die für uns am besten sorgt. In Wirklichkeit tut sie für uns gar nichts; es sind die Menschen, die etwas für sich tun. Daraus folgt, dass auch die ökonomische Theorie es sich explizit zur Aufgabe machen muss, neue Regelungen zu entwerfen. Sie darf also nicht selbstzufrieden und unbekümmert auf Regelungen warten, die ihr dann irgendwann zufällig durch soziale Unruhen und andere Bedrohungen aufgezwungen werden. Bestimmt wird es immer wieder vorkommen, dass die eine oder andere von uns entworfene Regelung unsere Erwartung enttäuscht. Aber dann bleibt uns nichts anderes übrig, als diese Regelung als eine misslungene Konstruktion, als eine „Maschine, die nicht funktioniert“ (Werner Sombart), zu verwerfen. Stellt sich dabei heraus, dass Regelungen wie wir sie methodisch entwerfen, immer wieder versagt haben, sollten wir nicht nur diese Regelungen verwerfen, sondern irgendwann auch die Denkweise über das zu regelnde System, auf deren Grundlage wir diese Regelungen aufgebaut haben. Wenn also die neoliberalen Regelungen, die aus dem Gleichgewichtsmodell abgeleitet werden, nichts taugen, ist dies kein Beweis, dass die Marktwirtschaft keine Regelungen braucht, sondern dass die neoliberale Theorie (das Paradigma) grundsätzlich falsch oder zumindest praktisch unbrauchbar ist, über Regelungen etwas zu sagen.

Anmerkung: Ein sehr guter Artikel auf Forum Systemfrage. Endlich wird bei einem wirtschaftspolitischen Blog der Unterschied zwischen Steuerung und Regelung klar ausgearbeitet. Ich hoffe das lesen einige, die sich gegen Regelungen mit dem Argument des Fehlens von Information aussprechen.

Chris

Wege aus der Euro-Krise - Prof. Dr. H. Flassbeck



Chris

Montag, 26. März 2012

Diskussion zur Griechenlandkrise



Ein interessantes ORF Streitgespräch. Der Wirtschaftspublizist Michael Hörl fällt mit Floskeln, aber wenig Argumenten auf. Die Ökonomin Eva Pichler widerspricht sich teilweise und kann gegen einen Heiner Flassbeck nicht wirklich standhalten. Man erkennt, dass Flassbeck sich mit der Realität auseinandersetzt während sie sich in einer mathematisch theoretischen Welt aufhält. Man erkennt wie schwach die Argumente des neoliberalen Mainstreams tatsächlich sind, wenn sie einer wirklichen Herausfoderung gegenüber stehen. Es erinnert ein wenig an die Verfechter des Intelligent Designs gegen die Evolutionsforscher. Auf jeden Fall sehenswert.

Chris

Habt ihr keinen besseren Lobbisten?

Wenn ein Oswald Metzger beim INSM herumträumt stellt sich mir die Frage, wieso eine Lobbyorganisation mit so viel Geld keine vernünftigen Lobbyisten beschäftigen kann. Eine Aussage wie diese

In einem konjunkturellen Hoch, das Deutschland seit dem Wiedervereinigungsboom in den vergangenen zwanzig Jahren nicht erlebt hat, darf das um Konjunktureinflüsse bereinigte Defizit nicht ansteigen.

lässt sich anhand der Konjunkturdaten der letzten 10 Jahre sehr leicht widerlegen.
     
Deutschland: +3,1 (2000) +1,5 (2001) +0,0 (2002) -0,4 (2003) +1,2 (2004) +0,7 (2005) +3,7 (2006) +3,3 (2007) +1,1 (2008) -5,1 (2009) +3,7 (2010) +3,0 (2011) +0,8 (Prognose 2012) +1,5 (Prognose 2013)

Dabei muss man zusätzlich bedenken, dass vor dem Konjunkturhoch 2006 kein Einbruch um 5.1% stattfand. 

Chris

Dienstag, 20. März 2012

Sozial bedeutet für mich

Im Rahmen des Wettbewerbs der INSM "schreibt ein  Essay über die soziale Marktwirtschaft" durften Tweets geschrieben werden. 
Folgende fünf Tweets haben gewonnen:
  • „Soziale Marktwirtschaft bedeutet für mich, unabhängig von sozialer Herkunft sein Glück machen zu dürfen.“
  • „Soziale Marktwirtschaft bedeutet für mich, dass jeder die Chance erhält, sich wirtschaftlich frei zu entfalten.“
  • „Soziale Marktwirtschaft bedeutet für mich: So wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig!“
  • „Soziale Marktwirtschaft bedeutet für mich, auf Basis der Freiheit zu wirtschaften, jedoch mit staatlichen Regelungen, die das Wohl des Menschen in den Vordergrund setzen.“
  • „Soziale Marktwirtschaft bedeutet für mich: Privat vor Staat, Erwirtschaften vor Verteilen, Freiheit vor Gleichheit.“
Klar haben sie das, schließlich passen sie in das Weltbild dieses Fördervereins der gebeutelten staatlich unterdrückten deutschen Wirtschaft. Nicht in einem dieser Tweets taucht auf, dass den Schwachen geholfen werden soll. Auch das Wort sozialer Ausgleich taucht nicht auf, oder Stabilisierung der Gesellschaft. Stattdessen werden die immer gleichen Floskeln bedient. Dafür bekam man dann auch einen iPod nano. Gratulation den Gewinnern. 

Montag, 19. März 2012

Ein "durchdachtes" Weltbild

Ein Interview mit Rainer Hank über sein Buch die "Die Pleite-Republik". Ich habe seit langem keine solche Aneinanderreihung von Klischees, selektiver Informationsverbreitung und linearem Denken gelesen. Fangen wir an:

Der Staat hat sich Verführungen überlegt

Dabei geht Hank davon aus, dass der Staat ein Subjekt ist. Dabei ist er ein abstraktes Zusammenspiel zwischen Interessen und Gesellschaft. Überlegt ist da wenig, eher hat es sich entwickelt. Indem ich den Staat personalisiere ist es einfacher ihm die Schuld für alles zu geben.

Der Sozialstaat hat die Tendenz, immer mehr Geld auszugeben und sich immer neue Aufgaben einfallen zu lassen.
Eine schöne Aussage, aber wo sind die statistischen Beweise. Schaut man sich die Sozialstaatsquote in Deutschland an, so sieht man sehr deutlich das diese angebliche Tendenz nicht existiert. Das mehr absolut Geld ausgegeben wird ist, bedingt sich einfach und alleine schon aus der Inflation.

Und wir müssen den Sozialstaat zurückführen auf Freiheitsentscheidungen der Menschen.

Freiheitsentscheidung ist ein schönes Wort. Aber es ist ebensowenig hilfreich, wie soziale Gerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, etc. Es sind Floskeln, ohne Inhalt.

Aber wie die Menschen zur Bildung kommen, ist ihnen zu überlassen.

So bewerbe ich mich demnächst bei einer Firma. Ich habe keinerlei Abschlusszeugnisse, habe aber viele Bücher gelesen. Mal sehen ob die Unternehmen mich einladen bei Ihnen zu arbeiten.

Von Wettbewerb profitieren alle.

Schaut man sich die Einkommens- und Vermögensverteilung Deutschlands und der Welt an, so kann man dieser Aussage nur Widersprechen. Ich sage nicht, dass Wettbewerb in bestimmten Bereichen immense Vorteile hat. Allerdings heisst dies noch lange nicht, dass alle Menschen davon profitieren. So werden die Arbeitslosen und Niedriglöhner, welche Aufgrund des Wettbewerbs entlassen oder schlecht bezahlt werden wohl widersprechen. Die Kosten sind dennoch gesenkt und die Effizienz ist gesteigert. Somit bringt es im Durchschnitt allen etwas. Aber wenn ich ein Bein im kochendem Wasser habe und eines im kalten, geht es mir noch lange nicht gut, obwohl es der Durchschnitt sagt.

Freitag, 16. März 2012

Zitat

Vielleicht war ihnen aber auch nicht klar, wie Handel wirklich funktioniert. Also stellte ich ihnen dieselbe Frage in anderem Gewand: indem ich die voraussichtlichen Verteilungseffekte des Handels betonte. Ich wählte zwei Freiwillige aus - Nicholas und John - und erzählte ihnen, dass ich 200 Dollar von Nicholas' Bankkonto verschwinden lassen kann und zugleich Johns Kontostand um 300 Dollar erhöhen. Dieses Kunststück würde den Kurs insgesamt um 100 Dollar reicher machen. Würden sie mir dies gestatten? Nur eine kleine Minderheit sprach sich dafür aus. Den Studenten war eindeutig unwohl dabei, einer erheblichen Einkommensumverteilung zuzustimmen, selbst wenn der wirtschaftliche Kuchen insgesamt dabei wuchs. Wie ist es möglich, fragte ich sie dann, dass sie sich fast alle für den Freihandel ausgesprochen hatten, der eine ähnliche Umverteilung von den Verlierern zu den Gewinnern nach sich zieht? Sie schienen betroffen.


Anmerkungen: Das Beispiel ist sehr einleuchtend. Was nützt ein Wohlstandszuwachs, wenn er die Menschen die ihn am nötigsten brauche, nicht erreicht. Üblicherweise kommen dann andere Ökonomen und argumentieren mit dem "trickle down" Effekt.

Chris

Das deutsche Schulsystem

Eine fantastische Beschreibung des deutschen Schulsystems.

Chris

Dienstag, 13. März 2012

Schuldenbremse Juhu

Nicht etwa die Unsinnigkeit der Sparpflicht steht im Fokus des Artikels "Riskanter Ritt der Konjunktursurfer" sondern, dass Deutschland seine Sparvorhaben nicht einhalten wird. Keinerlei Kritik an der Schuldenbremse, keinerlei Darstellung der Probleme die daraus Resultieren, keinerlei Fragen warum Schulden so etwas Schlimmes (immer ohne Ausnahme) sein sollen, keine Hinweise, dass hinter den Schulden eben auch Werte stehen. Schäuble wird nicht als Sparpionier, sondern als Ideologe in die Geschichte eingehen. So wie man nach 1945 erkannt hatte, dass die Sparpolitik Brünnings sehr schlecht war, wird auch die zukünftige Generation erkennen das Schäuble daneben lag.

Chris

Montag, 12. März 2012

Eine Tüte Mitleid für Herrn Funke

Armer Herr Funke. Da arbeitet er bei einer maroden Bank und hat das Pech der Letzte zu sein, bekommt dafür Millionen Euro und jammert jetzt das er als gierig beschimpft wird. Ich frage mich wofür er die Millionen bekommen hatte. Die hohe Verantwortung trägt kein Manager. Also folgt aus hohem Gehalt und guter Absicherung eben Gier. Ob er der schlimmste war weiß ich nicht. Dafür jammert er auf hohem Niveau und fordert die ihm zustehende Millionenabfindung und eine Dauerrente. Auch das scheint nicht gierig zu sein, da er das Geld schließlich erarbeitet hat. Wann weiß zwar niemand mehr, aber egal. Das seine Bank pleite war und nur durch Staatsgelder gerettet werden konnte kümmert ihn scheinbar nicht. Ich frage mich wie viele Personen aufgrund einer Insolvenz ihrer Firma um ihr Gehalt gebracht wurden. Da ging es um weniger. In diesen Fällen ist es Pech und im Falle von Herrn Funke sollte es eben auch so sein. Vor allem, weil er weich fällt im Gegensatz zu denen die er um ihre Ersparnisse gebracht hat.

Chris

Sonntag, 11. März 2012

Sparziel verfehlt

Eigentlich sollte man keinen Gedanken daran verschwenden, dass die Bundesregierung sich selbst mit einem anderen Maß misst als die Nachbarländer, zumindest wenn es ums sparen geht. Interessant sind die Bilder dieses Artikels. Auf denen kann man sehen, dass die Staatsquote deutlich gesunken und die Vermögen deutlich gestiegen sind. Ausgeblendet wird leider, dass die Steuererhöhungen, welche ebenfalls dargestellt werden eben primär die niedrigen Einkommen getroffen haben. Die hohen Einkommen wurden deutlich entlastet. Vor diesem Hintergrund werden die dargestellten Daten noch eindeutiger. Deutschland spart auf Kosten der Armen und des Mittelstands und schützt die Interessen der Reichen und der Konzerne.

Chris

Freitag, 9. März 2012

Sie ist eine Hexe

Viele Argumentationen werden einfach nur basierende auf Logik  geführt. Zu welche absurden Ergebnissen man dabei kommen kann hat Monty Python sehr schön dargestellt.


Chris

Mittwoch, 7. März 2012

Auszug aus der Integrationsstudie

Wichtig ist an dieser Stelle, noch einmal darauf hinzuweisen, dass diese und die folgenden Prozentangaben keinesfalls weder auf alle in Deutschland lebenden Muslime im Allgemeinen noch auf alle in Deutschland lebenden jungen Muslime im Alter von 14 bis 32 Jahren hochgerechnet werden können und dürfen.

Man publiziert in den Medien was man will. Diesen zentralen Satz hatte man wohl vergessen.

Chris

Dienstag, 6. März 2012

Changing Education Paradigms



Chris

Zitat

„Hayeks „Argument“ gegen alles Soziale beruht auf einem eigentlich billigen geistigen Bauerntrick: Da niemand soziale Gerechtigkeit definieren könne, gebe es soziale Ungerechtigkeit ebenfalls nicht.
Nun weiß der Normalo häufig nicht, was er will, wohl aber, was er nicht will. Und auch den rationalsten Hayek-Verehrern dürfte es ... nicht anders gehen. Auch kann niemand die optimale Zimmertemperatur exakt angeben. Hätte man Hayek aber in ein Kühlhaus gesperrt, so hätte er sehr schnell eine falsche Temperatur erkannt.“

Thomas Wieczorek


Chris

Montag, 5. März 2012

Widersprüche?

In einer Diskussion über Umweltschutz wurde meine Aussage zu

“Was machst Du mit Menschen, die der Ansicht sind, diese Form von Umweltschutz, die ihre private Freiheit beschneidet”
Diese Frage können sie bei jedem Gesetz stellen. Was machen sie mit Leuten die meinen das Privateigentum ihre private Freiheit beschneidet?
als

so darf ich an dieser Stelle den Unsinn zurückgeben.

abgetan. Bei mir stellt sich die Frage warum. Kein Liberaler würde widersprechen, dass Gesetze des Staates zu freiheitlichen Einschränkungen führen. Somit gilt dies auch für die Gesetze zum Privateigentum. Das Patentrecht ist dafür ein Beispiel. So ist es mir verboten ein patentiertes Medikament nachzuproduzieren, selbst wenn ich die Herstellung selbst erforscht haben sollte. 

Was ist der Friedensnobelpreis wert?

Isreal will einen Krieg den es allein nicht gewinnen kann. Nun drängt Netanjahu US Präsidenten Obama mit in den Präventivkrieg einzusteigen. Ich bin gespannt, ob Obama sich darauf einlässt. Die bevorstehenden Wahlen in den USA könnten den Ausschlag geben. Des Weiteren hoffe ich, dass er versucht den Nobelpreis zu repräsentieren welchen er erhalten hat und einen Friedenskurs einschlägt. Ohne die USA wird Isreal nicht kämpfen, da sie in meinen Augen mehr verlieren als gewinnen würden.

Chris