Dienstag, 4. Oktober 2011

Endlich bin ich überzeugt

Magere Überzeugungsarbeit

Ein Glück wird man mit solch schlechten Videos für die Notwendigkeit einer Schuldenbremse überzeugt. Man sollte nur die aktuellen Gegebenheiten ausblenden. So sind die Zinsausgaben aktuell geringer als 2005 obwohl die Verschuldung Deutschlands um 20 Prozent zunahm. Das ist aber eine Kleinigkeit und auch nicht wichtig. Die Prognose, dass 2020 irgendwelche Bundesländer mit dem Schuldenabbau beginnen können ist da schon interessanter. Wer erinnert sich schon an

Bundesfinanzminister Steinbrück rechnet schon in diesem Jahr mit einem fast ausgeglichenen Staatshaushalt.

Nur ein Jahr später hat ihn die Realität und eine Finanzkrise eingeholt.  Immerhin räumt Herr Thilo Schaefer ein, dass der Staat sich in solchen Fällen verschulden darf. Allerdings muss er dieses Defizit hinterher wieder abbauen. Nur die Definition einer Krise und der Zeitpunkt der Rückzahlung sind alles andere als klar. So meint die eine Seite der Ökonomen, dass wir uns aktuell in eine Wirtschaftskrise hinein bewegen, da die Weltwirtschaft schwächelt und es auf dem deutschen Binnenmarkt auch keine Impulse gibt, die andere Seite meint man solle mit der Konsolidierung beginnen. Welches Lager recht hat, weiß man im besten Fall hinterher. 

Warum eigentlich eine Schuldenbremse?

Darauf geht das Video nicht im Ansatz ein. Es zielt auf den "gesunden" Menschenverstand der Zuschauer ab. Schulden sind schlecht und unseriös. Leider wird mal wieder die Tatsacher verschwiegen, dass wenn gespart wird, irgendjemand diese Ersparnisse leihen muss. Das heißt irgendjemand muss sich verschulden. Damit kommt man zum gefühlten 1000. mal zu dem Problem, dass der Bürger vorsorgen, sprich sparen, soll. Die Wirtschaft wird sich auch nicht verschulden, da viel Geld in Form von Gewinnen vorliegt. Im Ausland wird die Verschuldung aktuell auch als unseriös angesehen und es zeigt sich, dass diese Anlageform sich nicht gerade stabil erwiesen hat. Wie dieses Dilemma zu lösen ist wird einfach mal so verschwiegen. Meist interessiert es auch nicht, da diese Zusammenhänge im Bereich der Lebenserfahrung nicht greifen. In einer volkswirtschaftlichen Betrachtung darf man sie nicht ausblenden.

Fazit

So gut die deutschen Ingenieure sind, so schlecht sind deutsche Ökonomen. Zu diesem Bild kommt man zumindest, wenn man sich die Videos und Zeitungsartikel der Mainstreamökonomen ansieht. Das alles wäre noch amüsant, wenn diese Menschen nicht das Leben von so vielen stark beeinflussen würden.

Chris

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