Sonntag, 14. März 2010

Mikroebene vs. Makroebene

Es ist schon erstaunlich, wenn man in verschiedenen Blogs und/oder Zeiungen mitliest, wie wenige Leute den Unterschied zwischen Mikro- und Makroebene kennen. In der Ökonomie wäre das der Unterschied zwischen Unternehmen (Einzelpersonen) und Märkten (Volkswirtschaften), in der Physik zwischen Kristallstrukturen und kompletten Materialien, in der Medizin zwischen Zellen und den Körper. Bei zwei dieser drei Beispiele würde jeder vernünftige Mensch sagen, dass man nicht so einfach von der Mikro- auf die Makroebene extrapolieren darf. Im Mikrobereich haben Kristallen ein anisotropes Verhalten, welches sich makroskopisch allerdings nicht zwangsläufig ausprägen muss. Durch die meist willkürliche Orientierung der Einzelkristalle kann die Mischung isotrope Materialeigenschaften besitzen. Ähnlich sieht das in der Medizin aus. Nur weil ein Medikament gut gegen eine Krebszelle funktioniert, verspricht es noch lange keine Heilung. Denn es kann so giftig sein, dass der Mensch daran stirbt. Das heißt einfach eRezepte können zu fatalen Fehleinschätzungen führen.

Sieht man sich nun die Ökonomie an trifft man genau auf solche Effekte. Von der schwäbischen Hausfrau wird geredet, von der Sparsamkeit der Länder, usw. . Dabei wird gerne vergessen, dass Verluste immer Gewinne sind, nur eben nicht bei der gleichen Person. Einnahmen sind auch Ausgaben. Das heißt versucht man mit Methoden der Unternehmen die Staatshaushalte zu sanieren wird man scheitern müssen. Man versucht die Anistropie des Kristalls auszunutzen, obwohl das Material diese Eigenschaft nicht besitzt. Kritik erntet dieses Verhalten wenig. Denn Einzelpersonen vertehen die Vorschläge. Man glaubt zu verstehen, weil man Beispiele aus seiner eigenen persönlichen Erfahrung hat. Aber so einfach ist die Welt eben nicht.

Chris

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen