Freitag, 5. März 2010

Griechenland

Nachdem sich fast alle zur Griechenlandkrise zu Wort gemeldet haben tue ich das hiermit einfach mal auch. Die Diskussionen sind in vielen Fällen sehr einfach gehalten. Griechenland hat Schulden, die sollen gefälligst bezahlt werden. Leider ist es nicht ganz so einfach. Zu allererst hat Griechenland Schulden im Ausland. Wie können sie das bezahlen? Indem mehr exportiert wird als importiert. Wie kann Griechenland das erreichen? Natürlich indem sie billiger produzieren als der Rest. Genau da liegt das Problem. Denn wie lange werden die deutschen Exportfetischisten warten mit dem Aufschrei, dass die deutsche Wirtschaft nicht mehr konkurenzfähig ist? So was wäre doch ein gegebener Anlass die Löhne noch weiter zu drücken. Es gibt Menschen die halten das für einen Mythos. Denn die Nettolöhne spiegeln ja nur einen Teil der Wahrheit wieder meinen sie. Sind es denn nicht die Nettolöhne die wir konsumieren? Sicherlich auch der Bruttolohn spielt eine Rolle, allerdings ist der seit der Gründung der Bundesrepublik zum ersten mal gesunken. Gleichzeitig steigen die Zahlen der Aufstocker in diesem Land an. Führen wir uns mal einfach die ganze Absurdität vor Augen.

Wir subventionieren die Exportindustrie über Steuergelder.

Diese Steuergelder haben wir nicht, also leihen wir sie uns bei Banken.

Dadurch können wir exportieren und Gewinne in Form von Geld einstecken.

Dieses Geld fließt an die Banken, welche es dann an die verschuldeten Staaten weiterleiht.

Nach einiger Zeit funktioniert dieses System nicht mehr und alle schieben es auf den Schuldner.

Schon komisch, dass die Schuldigen nicht im eingenen Haus gesucht werden. Die globale Volkswirtschaft ist eben keine Einbahnstraße. Die Summe der Exporte ist Null. Wer das nicht begreift kann so viel schimpfen wie er will und dennoch nicht zum Ziel kommen. Es gibt auch schon Vorschläge Griechenland solle doch einige Inseln verkaufen. Der Kommentar welcher daraufhin zu finden war und auf den Nachdenkseiten unter anderem nachzulesen ist bringt es auf den Punkt:

Griechenland hat das Pech, keine Bank zu sein: `Ein Bankrotteur muss alles, was er hat, zu Geld machen, um seine Gläubiger zu bedienen…´ – es sei denn, der Bankrotteur ist eine Bank, hat sich selbst in den Dung geritten und wird in Windeseile von haushoch verschuldeten Staaten mit Milliardenbeträgen saniert. Um danach noch übler weiterzumachen. Das ist etwas anderes.

Denn ein Banlrotteur muss das vielleicht machen. Ein Staat muss das noch lange nicht. Wenn es hart auf hart kommt können die Griechen aus dem Euroverbund austreten und die Schulden weginflationieren, oder aber die Verträge für nichtig erklären. Das Dogma des allmächtigen Marktes funktioniert nur so lange Verträge eingehalten werden. Leider sind bis zu dieser Erkenntnis noch nicht all zu viele durchgekommen.

Chris

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