Montag, 12. Oktober 2009

Ratschläge vom Klempner

Im Mittelalter tingelten Scharlatane von Hof zu Hof, sagten die Zukunft aus Tierinnereien voraus. Heute tingeln „Wirtschaftsexperten“ durch die veröffentliche Meinung, prognostizieren konjunkturelle Entwicklungen und geben Ratschläge, wie die Wirtschaft anzukurbeln sei. Dabei verfolgen sie meist das Interesse der Unternehmer. Das wäre in einer pluralistischen Gesellschaft nicht weiter schlimm – dumm nur, dass sowohl die Politik als auch der Wähler die Expertisen nur allzu oft für neutral und wissenschaftlich fundiert halten.

Immer noch. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sich die Branche blamiert. Als die Finanzkrise im Oktober 2008 ihren Zenit erreichte, erklärte das DIW die realwirtschaftlichen Folgen der Krise für „beherrschbar“. Das IW beruhigte Politik und Medien mit der Vorhersage, dass „keinesfalls“ eine Rezession drohe. Nicht lange danach brach die Wirtschaft um 7,1 Prozent ein.

Quelle: der Freitag

Anmerkung: Gute Nachrichten für alle Marktgläubigen. Die Priester sind weiterhin unterwegs und betreiben weiter ihre Religion des blinden Geldglaubens.

Chris

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